Theater für die 5. und 6. Klassen

(Tr) In der letzten Woche war die Landesbühne Nord bei uns zu Besuch und spielte in der Aula gleich zwei Mal das Stück: „In 80 Tagen um die Welt“. Dieser „Challenge“ stellt sich im Jahr 1872 der englische Gentlemen Phileas Fogg in Begleitung seines französischen Dieners Passepartout. Rein rechnerisch war dies damals gerade so möglich, aber auf der Reise kommt immer wieder etwas dazwischen: eine nicht fertig gebaute Schienenstrecke, die mitten im Dschungel endet, geänderte Abfahrtszeiten, ein Orkan auf hoher See und der Einsturz einer verschneiten Zugbrücke in den Rocky Mountains. Dennoch gelingt es Fogg und Passepartout nach 80 Tagen tatsächlich wieder in London zu sein. Dort angekommen wird Phileas Fogg allerdings sofort von Detektiv Fix von Scotland Yard verhaftet, der ihn für einen flüchtigen Bankräuber hält. Bis sich der Irrtum aufklärt, vergeht wertvolle Zeit, die Wette und somit Foggs ganzes Vermögen scheinen verloren.

Auch für den Zirkus, der den Zuschauern genau diese Geschichte „In 80 Tagen um die Welt“ vorspielen soll, hängt die Existenz am seidenen Faden. Gelingt die Aufführung nicht, muss der Zirkus schließen. Doch die wilden Tiere sind bereits verkauft, ebenso das Orchester und das Ballett -Ensemble und statt den „fabelhaften Fünf“, die das Stück aufführen sollten, gibt es nur vier: den Zirkusdirektor, die Balletttänzerin und zwei Clowns. Die Zirkusleute müssen kreativ werden, wenn sie ihren Zirkus retten wollen. Und so zeigt das Stück eines vor allem: Wieviel man mit verschiedenen Kostümen, Gestik, Mimik sowie einfachen Requisiten auf die Bühne bringen kann – in diesem Fall sogar eine Reise um die ganze Welt. So wird die Mülltonne ein Elefant, mit Hörnern drauf auch eine Kuh. Ein Ofen ist die Dampflok, eine Badewanne ersetzt das Schiff und ein Hula-Hoop-Reifen ist der Schalter, hinter dem man sein Visum stempeln lassen kann. Ohne Clownsnasen, aber mit Pfeife (Fogg) und falschem Schnurrbart (Detektiv Fix) spielen die Zirkusleute ihre Rollen, einmal ist sogar ein alter Besen als Detektiv mit an Bord.

Mit Hilfe ihres Einfallsreichtums gelingt das Kunst-Stück und der Zirkus ist gerettet. Und natürlich fällt den Reisenden im Stück am Ende auf, dass sie bei der Reise gen Osten einen Tag eingespart haben und die Wette somit doch gewonnen ist. Am Ende gab es langen Applaus aus der Opiumhöhle, in die die Aula zwischenzeitlich verwandelt wurde.